Strozzapreti – Die verdrehte Pasta mit Geschichte

Frisch gefertigte Strozzapreti handgemacht mit Harweizengries und Wasser.

Wer sich intensiver mit italienischer Pasta beschäftigt, stößt früher oder später auf einen etwas eigenwilligen Namen: Strozzapreti. Übersetzt heißt das so viel wie „Priesterwürger“ – eine Bezeichnung, die neugierig macht und eine Geschichte andeutet. Doch hinter dem rustikalen Namen verbirgt sich eine der charmantesten Pastasorten der Emilia-Romagna und Mittelitaliens, die durch ihre einfache Machart und hervorragende Soßenbindung überzeugt. In diesem Artikel beantworten wir die fünf meistgestellten Fragen rund um Strozzapreti – von ihrer Herkunft bis zur perfekten Zubereitung. Entdecke unsere original Strozzapreti im Shop!

1. Was bedeutet der Name „Strozzapreti“ eigentlich – und woher kommt er?

„Strozzapreti“ heißt wörtlich übersetzt „Priesterwürger“. Die Herkunft dieses Namens ist nicht eindeutig geklärt, doch es kursieren mehrere amüsante und historische Theorien. Eine besagt, dass besonders gierige Priester einst so große Mengen dieser köstlichen Pasta verschlangen, dass sie sich dabei verschluckten – daher der makabere Name. Andere Erzählungen verweisen auf den Kirchenzehnten: Frauen sollen zornig Strozzapreti für Geistliche zubereitet haben, denen sie regelmäßig Naturalien abgeben mussten. Ob Legende oder Wahrheit – der Name ist geblieben, und die Pasta gehört heute fest zur traditionellen italienischen Küche.

2. Wie sehen Strozzapreti aus und wie unterscheiden sie sich von anderen Pastasorten?

Strozzapreti haben eine charakteristische gedrehte Form, fast wie in sich gewundene Bandnudeln. Sie entstehen, indem ein Teigstreifen per Hand zusammengerollt oder verdreht wird, was der Pasta eine raue Oberfläche und kleine Einbuchten verleiht. Im Gegensatz zu glatterer Pasta wie Spaghetti oder Tagliatelle kann diese Struktur besonders gut Soße aufnehmen – ein klarer Vorteil bei geschmacksintensiven Gerichten. 

3. Woraus wird der Teig gemacht? Gibt es regionale Unterschiede?

Traditionell besteht der Teig für Strozzapreti ohne Ei – nur aus Hartweizengrieß (Semola di grano duro) und Wasser. Unsere Strozzapreti aus Gabrieles Manufaktur in Apulien werden mit 100% italienischem Hartweizen gefertigt. Und das ist auch gut so, denn italienischer Hartweizen hat nachweislich mehr Proteine und macht die Pasta dadurch besonders bissfest. In manchen Regionen, etwa in der Toskana oder Umbrien, kann aber auch ein wenig Weizenmehl oder sogar Ei verwendet werden. Diese regionale Vielfalt zeigt, wie sehr Strozzapreti mit der ländlichen Hausmannskost Italiens verbunden sind. Oft wurden sie früher aus den Teigresten anderer Nudelproduktionen geformt, um so nichts verkommen zu lassen und dem Priester noch einen Grund zur Maßregelung zu geben.

4. Welche Soßen passen am besten zu Strozzapreti?

Durch ihre strukturierte Oberfläche eignen sich Strozzapreti besonders gut für kräftige, sämige Soßen. Klassiker sind Ragùs – etwa mit Wildschwein, Rind oder Salsiccia –, aber auch vegetarische Varianten mit Pilzen, Tomaten oder Pesto harmonieren hervorragend. In der Emilia-Romagna wird die Pasta gerne mit einer Kombination aus Sahne, Schinken und Erbsen serviert. Auch Fischsoßen, zum Beispiel mit Miesmuscheln oder Garnelen, sind beliebt – die Soße bleibt dabei sehr gut in den Zwischenräumen hängen und sorgt für einen besonders geschmacksintensiven Biss.

5. Wie bereitet man Strozzapreti am besten zu – frisch oder getrocknet?

Strozzapreti gibt es sowohl frisch als auch getrocknet im Handel. Frisch gekaufte oder selbst gemachte Strozzapreti benötigen nur eine kurze Kochzeit in sprudelndem Salzwasser. Das besondere an unseren Strozzapreti ist, dass sie frisch sind, aber für mehrere Monate ungekühlt aufbewahrt werden können und nur 5 Minuten Kochzeit benötigen. Getrocknete Varianten brauchen je nach Dicke mehr als das Doppelte. Wer sie selbst machen möchte, braucht nur einen einfachen Nudelteig, ein Messer und etwas Geduld – das Formen ist meditativ und macht Spaß. Zuerst einen schön elastischen Teig mit den Händen kneten. Dafür brauchst du für ca. 4 Personen folgende Zutaten:

300g Hartweizengrieß (Semola di grano duro)

100g Weizenmehl (z.B. Type 405)

1TL Salz

1EL Olivenöl (optional)

150–160ml Wasser (je nach Bedarf)

Ist der Teig schon geschmeidig und nicht zu flüssig, kannst du ihn gerne auf der Arbeitsfläche ausbreiten und mit einem Nudelholz zu einem Quadrat ausrollen. Anschließend mit einem Messer längliche, etwas dickere Tagliatelle von etwa 4-5 cm schneiden. Diese dann mit Daumen und Zeigefinger beider Hände an den Enden fassen und in entgegengesetzte Richtungen drehen, um die leckeren Strozzapreti zu formen. Die geformten Strozzapreti in eine Schüssel mit Mehl geben und dort sammeln. Zeitgleich Salzwasser zum Kochen bringen und die fertig geformten Strozzapreti hineingeben. Sobald sie (nach ca. 3-5 Minuten) an der Oberfläche schwimmen, herausnehmen. Jetzt mit einer passenden Sauce deiner Wahl anrichten. Entecke in unserem Shop die passende Pasta-Soße für deine Strozzapreti. Buon Appetito.

Strozzapreti mit Fischsoße von MangiaMarc

Fazit: Strozzapreti – rustikal, vielseitig und voller Geschichte

Ob als Amore-Dinner am Abend oder einfach so zum Spass – Strozzapreti sind eine echte Entdeckung für Pastaliebhaber. Ihre Form, Geschichte und Vielseitigkeit machen sie zu einem Highlight auf dem Teller. Wer sie einmal probiert hat, versteht sofort, warum sie seit Jahrhunderten Teil der italienischen Esskultur sind – auch wenn der Name erst einmal ein Schmunzeln hervorruft.